Dem Debt-to-Equity Swap kann in Frankreich nur eine beschränkte Effizienz als Sanierungsinstrument in Krisensituationen zugemessen werden. Dies resultiert aus dem Blockadepotential der Altgesellschafter sowie dem Risiko für Gläubiger, gegen ihren Willen in eine Gesellschafterposition gedrängt zu werden.
Die Insolvenzordnungen der europäischen Länder stehen im Wettbewerb, auch durch die Bestrebungen der europäischen Anpassung von Sanierungs- und Abwicklungsverfahren. Ein Vergleich mit dem Nachbarland Frankreich ermöglicht eine systematische Betrachtung des deutschen Ansatzes bezüglich eines aus den USA importierten Sanierungsinstruments, der Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital, namentlich der so genannte Debt-to-Equity Swap. Dies bezeichnet rein gesellschaftsrechtlich die Einbringung einer gegen das schuldnerische Unternehmen gerichteten Forderung in eben dieses Unternehmen im Wege einer Einlage. Implementiert ist bei diesem Ablauf idR das jeweils zwingende Insolvenzrecht, wobei das französische und deutsche Recht dieses unterschiedlich stark mit dem Gesellschaftsrecht verzahnen. (…)